Philosophin & Politologin
Dr. Liya Yu ist neuropolitische Philosophin und Politikwissenschaftlerin. Als Kind chinesischer Einwanderer wuchs sie in Deutschland auf und studierte an der University of Cambridge und der Columbia University in New York.
Akademische Laufbahn und Forschung
Nach dem Studium arbeitete Yu als Forschungsassistentin für die britische Parlamentsabgeordnete Sandra Gidley und in der Redaktion „Internationale Politik“ bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik. Sie verfasste eine interdisziplinäre Doktorarbeit an der Columbia University über politische Neurowissenschaft der rassischen Ausgrenzung und Entmenschlichung. Forschungsaufträge hat sie u.a. als Gastwissenschaftlerin an der Ludwig-Maximilians-Universität München und am Department of Political Science der National Taiwan University.
Neuropolitische Theorie
In ihrem Buch Vulnerable Minds: The Neuropolitics of Divided Societies entwickelt Yu einen neuen Rahmen, der neurowissenschaftliche Erkenntnisse auf den Gesellschaftsvertrag anwendet. Sie argumentiert, dass kognitive Dehumanisierung die gesellschaftliche Zusammenarbeit stark gefährdet und dass herkömmliche Wertedebatten hier nicht ausreichen, um das Problem zu lösen. Statt abstrakter Moral setzt sie auf körperliche und mentale Mechanismen, um Spaltung zu überwinden.
„Wir brauchen eine neue Vorstellung davon, was es heißt, Mensch zu sein. Wir brauchen ein radikal unideologisches Verständnis unseres Wesens, das bei den Gehirnzellen beginnt und interkulturelle Unterschiede und politische Einstellungen umfasst.“
Liya Yu

Interdisziplinäre Praxis und künstlerische Arbeiten
Neben der wissenschaftlichen Arbeit schreibt Yu auch über Feminismus und Migration. 2021/22 entstand in Taipei ihr feministischer Roman Lotte in Peking, der kulturelle Wunden und ethnonationalistische Strömungen in China beleuchtet.
Sie choreografierte Performancekunst, in der patriarchale Unterdrückung und sinnliche Befreiung thematisiert werden. Unter dem Künstlernamen Ragnhild Yu singt sie im Doom-Metal-Projekt Neuropathik und verbindet Goethe, Nietzsche und Hobbes mit taiwanischer Geisterwelt.
Engagement in der Öffentlichkeit
Yu spricht regelmäßig in Diskussionsrunden und auf Symposien. Im Januar 2023 stellte sie im Asienhaus in Köln ihren neuropolitischen Ansatz gegen antiasiatischen Rassismus vor. Sie diskutierte an der Leuphana University mit Prof. Sarah Engler und hielt Keynotes auf dem Parataxe Literatur Symposium in Berlin. Auf Kongressen in den USA und Asien debattierte sie über Dehumanisierung, kognitive Wirklichkeit und demokratischen Zusammenhalt.

Tätigkeit als Rednerin
Als gefragte Speakerin tritt Liya Yu bei Think-Tanks, Universitäten und Kulturfestivals auf. Sie moderiert Podiumsgespräche, leitet Workshops zu Neuropolitik und Rassismusprävention und inspiriert ihr Publikum zur aktiven Gestaltung von Demokratie. Ihre Vorträge laden Zuhörer dazu ein, kognitive Muster zu hinterfragen und neue Wege der Solidarität zu erproben.
Liya Yu als Speakerin buchen
Wenn Sie Liya Yu als Speakerin buchen möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an .
Bücher
- Vulnerable Minds: The Neuropolitics of Divided Societies (Columbia University Press, 2022)
- Lotte in Peking (Roman)
Links
- „Toleranz fällt unseren Gehirnen schwer“, Der Tagesspiegel 2024, www.tagesspiegel.de
- „Neuropolitik ist die Basis eines neuen Gesellschaftsvertrags“, Zeit online 2022, www.zeit.de
- Website von Liya Yu: liyayu.com