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Auflaufend Wasser

Der Navigationsschüler Tjark Evers, der seine Familie mit einem Besuch überraschen möchte, wird am Tag vor Weihnachten im dichten Nebel nicht auf der Insel Baltrum, sondern auf einer vorgelagerten Sandback abgesetzt – und das Wasser steigt unaufhörlich.

Während seine Stiefel voll Wasser laufen, im dichten Grau nur das Glucksen der Wellen zu hören ist, hadert Tjark mit dem Himmel. Auf ein Wunder hoffend, vollbringt der junge Mann selbst eines: Er sucht und findet Zuflucht in Worten und Sätzen. Tjark Evers schreibt. Zwischen Wasser und Sand, zwischen Traum und Wirklichkeit ringt er um sein Leben, erkennt die Macht der See an und fordert, den Bleistift in der Hand, den Himmel heraus.

„Der Nebel schluckt alles. Nur das Wasser läuft durch. Die See sieht er, hört er, hört sie kommen, verschlagen wie ein gieriges Tier. Leckt über den Sand, der ihr gehört, den sie auslegt als Köder, zweimal am Tag. Zieht sich zurück. Kommt wieder. Kommt näher. Kommt von allen Seiten.“

Theater am Rand: Auflaufend Wasser 

 

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